Am 18. und 19. Oktober 2024 ging die 25. Auflage des Abenteuer- und Reisefestivals im Festsaal über die Bühne.
16 halbstündige Kurzvorträge gingen wie jedes Jahr beim ältesten und wohl traditionsreichsten Reisevortragswettbewerb im deutschen Sprachraum an den Start, wie immer kürte eine Jury die besten Live-Reportagen und Storys. Das Niveau war laut Langzeitjuryvorsitzenden Bruno Baumann so hoch wie wahrscheinlich noch nie zuvor, mit einer kaum dagewesen Dichte an Originalität der Vorträge. Die Referentinnen und Referenten reisten aus Dänemark und den Niederlanden, aus Berlin und Hamburg, aus allen Teilen Österreichs und selbst aus Japan an.
Judenburgs Bürgermeisterin Elke Florian bedankte sich in ihren Eröffnungsworten beim Veranstalter-Team für die mittlerweile 25jährige Kooperation. „El mundo ist zu einer fixen Institution in Judenburg geworden. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass man über so viele Jahre so viele Menschen begeistert und motiviert. Wir sind sehr, sehr stolz darauf, El mundo in unserer Stadt zu haben“. Moderator Kaiser fasste zu Beginn ein Vierteljahrhundert El mundo in nackten Zahlen zusammen: über 25.000 Besucherinnen und Besucher, 400 Vortragende, 150 verliehene Preise und über 100 Jurymitglieder. Beeindruckende Zahlen, aber mindestens ebenso beeindruckend war die Qualität der heurigen Vorträge.
Als bester Vortrag prämiert wurde „Richtung Freiheit – Ein norwegischer Sommernachtstraum“ der Oberösterreicher Marlies Czerny und Andreas Lattner. Ihre Erzählkunst und die fantastische Fotografie überzeugten die Jury auf allen Ebenen. Die abenteuerliche wie einfühlsame Story der Niederländerin Jolanda Linschooten („Qarrtsiluni – Nordostgrönland mit Kajak & Schlittenhund“) wurde mit dem zweiten Platz belohnt und durfte auch den Preis für die beste Fotografie mit nach Hause nehmen. Sie hat sich alleine mit zwei Schlittenhunden auf eine wochenlangen Reise über das Meereis begeben und dabei die Stille in formvollendeter Form erlebt – gemäß dem grönländischen Konzept von „Qarrtsiluni“, was die vollkommene Abwesenheit von Ablenkung bedeutet. Die Doppelpreisträgerin war sichtlich gerührt und musste bei der Preisverleihung mit den Tränen kämpfen. Der deutsche Primatenforscher Roland Hilgartner reüssierte mit „Dschungelwelten – 1900 Tage auf Expedition“ und spektakulären Einblicken in die Urwälder Madagaskars, des Kongo und von Gabun. Für die beste Abenteuerstory ausgezeichnet wurde Richard Löwenherz aus Berlin („Tschukotka – Mit Bike und Boot zur Beringsee„). Er hat den streng bewachten nordöstlichsten Zipfel Russlands völlig auf sich allein gestellt mit einem Fahrrad und einem faltbaren Packraft durchquert. Wie immer gab es auch einen Publikumspreis, den diesmal der Dokumentarfilmer Richard Gress für „Durch Stammesland und unberührte Wildnis“ mit nach Hause nehmen konnte. Er hat monatelang in abgelegenen Wildnisgebieten in Afrika verbracht und davon atemberaubende Begegnungen mit Großtieren und Lektionen über das Leben und Überleben mitgebracht.
Für die musikalische Umrahmung sorgten einmal mehr die Jazz- und Weltmusiksängerin Niki Schabernak und Gitarrist Fritz Kres mit neu interpretierten „Travel Songs“ vor jedem Vortrag. Auf der Bühne geehrt wurde auch der „El mundo Top-Fan“ Eric Kocher: Er hat alle 25 El mundo Festivals besucht, und bis auf die ersten beiden Beiträge im El mundo Gründungsjahr 1999 bei sämtlichen Vorträgen mitgefiebert. Zwei Fluggutscheine nach Marrakesch und Reykjavik beim Gewinnspiel gewonnen haben Josef Wöhry aus Wien und Terry Shipard aus Altenmarkt.
Zum 25-jährigen Jubiläum waren die Zimmer in Judenburg wie gewohnt voll belegt, das weither angereiste Publikum feierte mit den Preisträgerinnen und Preisträgern bei der Globetrotterparty im JUFA bis in die Morgenstunden. „Nach dem Jubiläumsfestival und dem unglaublichen Zuspruch von Publikum und aus der Vortragsszene sind wir motiviert weiterzumachen, wenn es die Rahmenbedingungen zulassen“, so Gerfried Tiffner vom Organisationsteam. Ins Auge gefasster Termin ist der 17. und 18. Oktober 2025.
Und hier noch ein kurzes Resümee des Veranstaltungsteam über 25 Jahre El mundo auf Facebook: >> Was wir wollen, was wir sind <<